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Bild 7
Malerei in der
Marienkirche
Der erste bekannte Steinbau un-
serer Stadt ist die Marienkirche,
die 1296 erstmals urkundlich er-
wähnt wird. Ebenso wie die Niko-
laikirche wird die Marienkirche im
14. und 15. Jahrhundert zu einer
repräsentativen Hallenkirche aus-
gebaut. Wie in allen Hansestädten
haben beide Kirchen hohe Türme
als Landmarken und Seezeichen.
Die kleine Stadt Anklam besitzt
im Mittelalter neben den beiden
Stadtkirchen noch die Kirche zum
Heiligen Geist, ein Kloster und
sechs Kapellen. Die Marienkir-
che ist als Gerichtsort des Abtes
vom Kloster Stolpe ein besonders
wichtiger Bau für die Stadtbewoh-
ner. Vermutlich sind es Künstler
aus dem Südwesten, die um 1330
beauftragt werden, die Säulen
und Bögen des Hauptschiffes zu
bemalen. Die ungewöhnlichen
Muster, Ranken und Heiligenfi-
guren sind einmalig im norddeut-
schen Raum und nahezu vollstän-
dig erhalten.
Darsteller: Evangelische Kirchengemeinde
Anklam
Bild 8
Anklam wächst
Da der Erwerb von Grund und
Boden schon im Mittelalter die
beste Kapitalanlage ist, wird das
Geld der Stadt in Land angelegt.
Bereits 1275 kann die Stadt das
Dorf Tuchow „für ewige Zeiten“
vom Herzog kaufen. Die Bewoh-
ner des Dorfes erhalten 1285
das Bürgerrecht. Wenig später
wird bereits das Dorf Rosenha-
gen (1282) angekauft. Im Jahr
1285 erhält Anklam vom Herzog
als Entschädigung für geleistete
Kriegsdienste die Dörfer Pelsin,
Gellendin, Woserow und Bargis-
chow. 1302 wird die Insel Fähre
(Oldenvir) rechtmäßig erworben.
Im Laufe von 100 Jahren erwirbt
Anklam zwischen Stegenbach
und Haff sämtliche Ländereien.
Die Stadt ist somit eine mächtige
Großgrundbesitzerin und rangiert
an 5. Stelle unter den pommer-
schen Städten.
Darsteller: Verein „gemeinsam nicht einsam”
e.V.
Bild 9
Raubritter &
Städtebündnisse
Mehr und mehr versucht der
Adel die Entwicklung der Städte
zu hemmen, indem er mordend
und plündernd das Vieh aus den
stadteigenen Dörfern stiehlt und
die Warenzüge der Kaufleute
überfällt. Da eine einzelne Stadt
diesen Willkürakten der verei-
nigten Raubritter keinen Einhalt
gebieten kann, gehen die Städte
zur Wahrung ihres Eigentums und
ihrer Rechte untereinander Bünd-
nisse ein. So sind Anklam, Stral-
sund, Greifswald und Demmin
Festumzug, 17. August