750 Jahre Anklam - Programm Festwochenende - page 32

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Bevölkerungszahl steigt auf über
20.000 Einwohner. 1933 leben in
Anklam noch 34 Personen jüdi-
schen Glaubens. Bis 1941 sind
alle Juden aus Anklam vertrieben
oder deportiert. Ab 1939 gibt es in
Anklam das größte Wehrmachts-
gefängnis
Norddeutschlands.
Nachweislich sind 139 Todesur-
teile hier vollstreckt worden. Zu
Beginn des 2. Weltkrieges glaubt
man sich in Anklam noch kriegs-
sicher. Aber bereits 1943 kommt
der Krieg auch nach Anklam. Ein
amerikanischer
Bombenangriff
hinterlässt 300 Tote und eine zer-
störte Innenstadt. Weitere Bom-
benangriffe 1944 und 1945 vollen-
den das Vernichtungswerk. Ende
des Krieges liegen 70% der ge-
samten Innenstadt in Schutt und
Asche. Am 29.04.1945 besetzt
die 2. sowjetische Stoßarmee An-
klam.
Darsteller: Ameos Klinika Anklam Pasewalk
Ueckermünde
Bild 27
Schwerer Neubeginn
Anklam ist eine zerstörte Stadt.
Die Neuorganisation des Lebens
und die Versorgung der Bevölke-
rung durch die russische Besat-
zungsmacht gehören ebenso in
den ersten Nachkriegstagen zum
Alltag, wie Plünderungen und Ver-
gewaltigungen. Umsiedler, Flücht-
linge und Vertriebene strömen in
den Kreis und in die Stadt.
Bis Ende 1946 nehmen Anklam
5.000 und der Kreis 19.000 Um-
siedler auf. Allmählich beginnt
nach der Enttrümmerung der
Wiederaufbau Anklams. Bis Juli
1949 werden auf einer Fläche von
23 000 m² die Trümmer beseitigt
und 17 000 m³ Schutt abgefahren.
Beim Neuaufbau bricht man mit
den historischen Vorbildern.
Darsteller: Arbeitslosentreff Anklam
Bild 28
Anklam in der DDR
Am 07. Oktober 1949 wird die
DDR gegründet. Anklam wird
Kreisstadt im Land Mecklenburg
und mit der Abschaffung der Län-
der 1952 Kreisstadt imBezirk Neu-
brandenburg. In der sowjetischen
Besatzungszone heißt es ab 1945
„Junkerland in Bauernhand“. Mit
der Einführung der Bodenreform
werden Junker und Großgrundbe-
sitzer entschädigungsfrei enteig-
net und das Land, die Gebäude,
das Vieh, das Inventar und die
Maschinen durch das Los an Um-
siedler, Tagelöhner und Kleinbau-
ern aufgeteilt. Am 14.07.1960 wird
die Kollektivierung der DDR-Land-
wirtschaft eingeleitet. Durch die
Zwangskollektivierung verlieren
über 40.000 Landwirte ihr Eigen-
tum. Der sozialistische Frühling
auf dem Land beginnt. In den Dör-
fern rund um Anklam entstehen
Maschinen-Traktoren-Stationen
(MTS), in denen auch Lehrlinge
Festumzug, 17. August
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