750 Jahre Anklam - Programm Festwochenende - page 2

Die Urkunde
von 1264
Man schreibt den 8. Juni 1264.
Die Bewohner der gerade erst
aufgebauten jungen Stadt feiern
ihr Pfingstfest.
Doch der heutige Tag soll ein be-
sonderer Feiertag werden, denn
Pommernherzog Barnim I. hat
seinen Besuch angekündigt und
nähert sich, von Stettin kommend,
mit seinem Gefolge der Stadt.
Sein Weg führt ihn über Bugewitz
vorbei am „Rugen Busch“ (Hoher
Stein) und am Galgenberg zum
Stadttor (Steintor).
Die Anklamer Ratsherren haben
sich hier zum Empfang des Her-
zogs und seines Gefolges einge-
funden. Viele Bürger der Stadt
erwarten, festlich gekleidet, ihren
Herzog bereits weit vor den Toren
der Stadt bei der Anklamer Land-
wehr, um ihn feierlich in die Stadt
zu geleiten. Der laute Klang von
Trompeten und Kesselpauken
kündet den nahenden Festzug an.
Vor dem Tor angekommen, erfolgt
die offizielle Begrüßung durch den
1. Bürgermeister. Während die
Glocken läuten, ziehen die Gäste
in die Stadt ein.
Nach einem gemeinsamen Fest-
gottesdienst und der Huldigung
des Herzogs durch die Bürger-
schaft lässt dieser durch seinen
Notar Johann von Parchim laut
verkünden:
„Barnim, von Gottes Gnaden, Her-
zog von Pommern, wünscht allen,
welche gegenwärtige Schrift le-
sen, ewiges Heil.
Was durch mildtätige Hand des
durchlauchtigsten Fürsten ausge-
teilet wird, muss bekräftigt werden
durch Brief und Siegel.
Wissen lassen also die Gegen-
wärtigen und Zukünftigen, dass
wir, die achtbaren Männer, unse-
rer Stadt Tanglym (Anklam) woh-
nenden Bürger von jeder Abgabe
des Zolls auf ewig befreit werden,
wollend, dass sie in unserem Lan-
de und Herrschaft die Freiheit
haben, ohne irgend ein Hindernis
Schifffahrt betreiben zu können.
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